Staatsversagen mit Ansage: Brücken-Desaster an der A100 war vermeidbar
Die plötzliche Vollsperrung der Ringbahnbrücke an der A100 im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm ist das Ergebnis jahrzehntelanger Vernachlässigung der Berliner Infrastruktur und ein erneuter Beweis für das eklatante Staatsversagen in der Hauptstadt. Dass die Berliner Verkehrssenatorin das Chaos nun mit der unsäglichen Aussage abtut, man solle doch bitte auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, ist nicht nur realitätsfern, sondern ein Hohn gegenüber allen Pendlern und Gewerbetreibenden, die auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur angewiesen sind.
Felix Recke-Friedrich, Vorsitzender der FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf, kritisiert scharf:
„Die Schließung der Brücke war absehbar. Hier zeigt sich das jahrzehntelange Missmanagement der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik. Anstatt Straßen und Brücken instand zu halten, wurden Millionen in ideologisch motivierte Projekte wie die autofeindliche Umgestaltung der City West und teure Kiezkonzepte gesteckt. Auch das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat mit seinem Streit mit der DEGES um zum Teil unwichtige Detailfragen das Planfeststellungsverfahren unverantwortlich verzögert. Leidtragende sind nun wieder einmal die Bürgerinnen und Bürger.“
Die FDP-Fraktion fordert eine lückenlose Aufklärung darüber, warum es so weit kommen konnte. Wieso wurde der bauliche Zustand der Brücke nicht frühzeitiger überprüft? Wieso gibt es keinen Notfallplan für den Verkehrsfluss? Wieso werden immer wieder Projekte mit fragwürdiger Priorität vorgezogen, während die verkehrliche Hauptschlagader Berlins in einem derart kritischen Zustand belassen wurde?
Zudem muss sichergestellt werden, dass Ausweichrouten nicht zu einer unzumutbaren Belastung für Anwohnerinnen und Anwohner werden. Es kann nicht sein, dass der Verkehr nun durch die Kieze in Charlottenburg und Wilmersdorf geleitet wird, während der Senat keine praktikablen Alternativen anbietet. Die FDP-Fraktion wird heute einen Dringlichkeitsantrag in die Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung einbringen, indem das Bezirksamt aufgefordert wird, sofort den Umleitungsverkehr so zu planen, dass die Belastungen für die Anwohner minimiert werden.
Recke-Friedrich weiter:
„Die Berliner Verwaltung muss endlich in der Realität ankommen. Der Individualverkehr ist eine Notwendigkeit, keine ideologische Spielwiese. Die aktuelle Krise zeigt deutlich, dass wir funktionierende Straßen und Brücken brauchen, nicht einseitige Verkehrsexperimente, die das Problem noch verschärfen.“